Geschichte
Ihren Ursprung haben Landseer im frühen 18. Jahrhundert im nordöstlichen Kanada. Dort entstanden die schwarzweißen Hunde als Unterart der ersten Neufundländer. Die kräftigen Hunde waren starke Schwimmer, die von Fischern als Arbeits- und Rettungshunde geschätzt wurden.
Französische und britische Kolonisatoren brachten diese Hunde nach Europa, wo der britische Maler Sir Edwin Landseer auf sie aufmerksam wurde. Besonders berühmt war „Bob“, ein Londoner Hafenhund, der laut Geschichten über 20 Menschen aus dem Wasser zog und vor dem Ertrinken rettete! Bob wurde daraufhin zum Ehrenmitglied der britischen Royal Humane Society erklärt und von Sir Landseer porträtiert.
Durch die Porträts erlangten die Landseer große Beliebtheit und ihren Namen. Im 19. Jahrhundert wurde die Rasse dann in Deutschland und der Schweiz gezielt weitergezüchtet. Die Anerkennung des Landseers als eigenständige Rasse durch die FCI (Fédération Cynologique Internationale) erfolgte 1960.
Auch heute arbeiten Landseer weiterhin als Retter - wie zum Beispiel "Balu" (Hudson von der Alten Burg), der Halbbruder unserer Josephine, der mit seinem Besitzer die Kärntner Rettungshundestaffel anführt!
Erscheinungsbild
Landseer gehören zu den Molossern (FCI Sektion 2), also den großen kräftigen Hunden, und darunter zu den Berghunden (FCI Sektion 2.2). Diese Kategorie teilen sie sich unter anderem mit den etwas breiteren Neufundländern und Bernhardinern.
Landseer haben einen kräftigen, harmonischen Körperbau und langes, leicht gewelltes Doppelfell mit Unterwolle, das dicht und wasserabweisend ist. Die Fellfarbe ist überwiegend weiß mit charakteristischen schwarzen Flecken (Platten) und kleinen Pünktchen entlang der Beine. Besonders markant sind die edlen braunen Augen und die symmetrische weiße Blesse im Gesicht.
Je nach Geschlecht wiegt ein Landseer ca. 50-75 kg und erreicht eine Schulterhöhe von ca. 70-80 cm. Die Lebenserwartung liegt wie bei den meisten großen Hunden zwischen 8 und 12 Jahren.
Charakter
Als „sanfte Riesen“ sind Landseer für ihr ruhiges, liebevolles und ausgeglichenes Temperament bekannt. Sie sind äußerst menschenbezogen und entwickeln eine starke Bindung zu ihrer Familie. Ihre Sanftheit und Geduld machen sie auch für Kinder zu idealen Begleitern. Trotz ihrer Größe sind sie sensibel und suchen stets die Nähe ihrer Bezugspersonen.
Landseer sind geborene Rettungshunde und haben eine natürliche Liebe zum Schwimmen. Das kann man auch an den Schwimmhäuten an ihren Pfoten sehen. Somit sind sie nicht nur ideale Familienhunde, sondern auch talentierte Helfer in der Wasserrettung. Ihre Einsatzbereitschaft und ihren Beschützerinstinkt haben die Landseer sich bewahrt, ohne dabei aggressiv zu sein - manchmal aber durchaus ein wenig dickköpfig! Sie treffen gerne, gerade weil sie so gute Retter sind, selbstständige Entscheidungen.
Haltung
Landseer sind bewegungsfreudige und soziale Hunde, die lange Spaziergänge, Spiele und Aktivitäten im Freien lieben. Auch über Schwimmgelegenheiten freuen sie sich.
Richtige Sporthunde sind Landseer allerdings keine. Sie genießen auch ruhige Stunden mit ihrer Familie und brauchen dabei viel Zuneigung und Aufmerksamkeit.
Kälte macht Landseern durch ihr üppiges Fell nichts aus, und sie spielen liebend gerne im Schnee. Im Gegenzug erfordert das Fell regelmäßige Pflege, um Verfilzungen zu vermeiden und es gesund zu halten.
Landseer vertragen sie sich meist ohne Probleme mit anderen Hunden, Haustieren und Kindern. Auch für Anfänger sind Landseer prinzipiell geeigent, brauchen aber, allein schon ob ihrer Größe, von Anfang an eine liebevoll-konsequente Erziehung!